Do. Mrz 28th, 2024

Das kluge Köpfchen braucht eine Aufgabe

Rosa ist ein Rhodesian Ridgeback, geboren im Dezember 2015. Das erste Jahr mit Rosa war sehr herausfordernd, denn kombiniert mit ihrer Energie zeigte sich ein großer Dickkopf. Rosa tat sich sehr schwer, irgendwelche Kommandos zu befolgen und man merkte ihr immer wieder an, dass sie die Dinge hinterfragte und es ausgesprochen blöd fand, wenn sie etwas Sinnloses tun sollte. Sie blickte sich um, wenn man sie rief und fragte: „Kommt da ein Fahrradfahrer oder ein Jogger?“, „Gibt es einen Grund, dass Frauchen mich ruft?“

Rosa denkt ständig mit! Das war im ersten Jahr gar nicht so einfach und ich merkte, ich brauche für meinen Hund etwas, damit ihr Köpfchen mehr im Einsatz ist. Sie rein körperlich auszulasten ist schwierig, so machte ich mit Rosa eine Ausbildung zum Rettungshund beim DRK Nürtingen Kirchheim. Für Rosa eine super klasse Sache: viel draußen im Wald, weite Strecken laufen, suchen, das Gelände durchstreifen.

Auch in der Trümmerarbeit waren wir aktiv, Arbeit im Steinbruch und Suchen in alten Kieswerken und verlassenen, abbruchreifen Gebäuden. All das lastete Rosa super aus, schulte Rosas Fähigkeiten ihr Köpfchen einzuschalten und mit Gefahren umzugehen. Sie lernte es in unterschiedlichsten Geländen unterwegs zu sein. Sie lernte ihre Kräfte einzuteilen und Pausen zu machen. Und all das, was ich in der Rettungshundearbeit lernte, war für mich hilfreich, und eine wesentliche Grundlage dafür, dass Rosa dann auch ein super Wanderhund wurde und ist. Wer sich nun für die Rettungshunde Arbeit interessiert kann ja mal auf der Homepage des DRK Rettungshunde Kirchheim Nürtingen vorbeischauen. Das ist wirklich sehr interessant.

https://www.drk-rettungshund.de/

Ich bin mittlerweile leider nicht mehr dabei, weil ich es zeitlich nicht ermöglichen kann.

Aber wie kam ich denn nun zum Wandern? Ich war, als unsere Kinder klein waren, öfters mit meinem Mann und unseren Kindern auf Berghütten unterwegs, meistens Wochenendunternehmungen, 2-3 Tage. Das waren besondere Erlebnisse und es hat unglaublich viel Freude gemacht so unterwegs zu sein. Unsere größeren Urlaube verbrachten wir auch oft in den Bergen, aber dann meist mit einem festen Standort.

Als Rosa gut ein Jahr alt war, kam ich mit einer Freundin über das Bergwandern ins Gespräch, ihr Hund ist genauso alt wie Rosa, und wir entschieden, dass wir doch gemeinsam mal das Bergwandern mit Hund ausprobieren. Gesagt, getan: wir starteten mit einer kleinen Tour mit einer Übernachtung im Tannheimer Tal, die Übernachtung war auf der Füssener Hütte. Wir konnten dort in einem Lager im Untergeschoss übernachten. Wir waren begeistert, wie viel Freude es macht, mit den Hunden unterwegs zu sein, und so folgte schon bald die nächste Tour ins Lechquellgebirge mit Übernachtung auf der Göppinger Hütte. So hatten wir bereits im ersten Jahr zwei gute Erfahrungen, dass wandern mit Hund in den Bergen viel Freude macht und funktioniert, und aus diesen ersten Anfängen wurden immer längere Touren und immer neue Expeditionen.

Was ist wichtig, wenn man mit Hunden in den Bergen unterwegs ist? Ganz allgemein gilt: die Alpen sind kein Spielplatz und immer dann, wenn ich mich in höheren Lagen bewege, brauche ich Grundkenntnisse, brauche ich eine Grundkondition, Wissen über Verhalten am Berg, eine gute Beobachtung des Wetters, eine gute Ausrüstung … das alles brauche ich für mich und auch für meinen Hund.

Rosa hat ihre vier Beine, sie braucht keine Wanderstöcke und auch keine Schuhe, aber ich habe für sie einen Wanderrucksack gekauft, in Verbindung mit einem guten Hundegeschirr, welches auch abseiltauglich ist. Würden wir also mal in eine schwierige Lage geraten, könnte Rosa zur Not auch abgeseilt werden. Das finde ich sehr praktisch. Das Geschirr hat eine Leine mit Karabiner und ich wäre dadurch auch in der Lage, sie zwischendurch mal an einem Seil an einer Seilsicherung zu sichern, was ich aber bisher noch nie gemacht habe. (mit Hunderucksack zu laufen, darüber wird es einen Extra Beitrag geben, was das bedeutet, und worauf zu achten ist).

An dieser Stelle sei erwähnt, dass Romy Probst mit ihrem Blog „Etappen-wandern“ sehr hilfreiche Informationen und Tipps für das Bergwandern mit Hund gibt. (Link am Ende dieses Beitrags)

Rosa eignet sich sehr gut als Wanderhund. Sie hat als junger Hund durch die Rettungshunde Arbeit viele Grundlagen erlernt und auch in unserem Alltag bin ich viel mit ihr in unwegsames Gelände unterwegs, damit sie sich immer wieder ausprobieren kann und schön in Übung bleibt.

Ihr dürft euch schon auf den nächsten Beitrag freuen zum Thema „Rosa, mein Wanderhund“ da möchte ich über die lange Leine sprechen, damit meine ich die Leine nur im übertragenen Sinn, und ich werde einige Gedanken weitergeben, wie viel Gehorsam tut dem Hund gut und wo ist es wichtig, dass er an der langen Leine bleiben darf, dass er einen Freiraum hat und seinem Instinkt dann auch folgt. Ihr dürft gespannt sein!

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