GR10 – Etappe 33
Tourentelegramm 33. Etappe: Von Mérens-les-Vals zum Refuge des Bésines, 8 km, 3,5 h, 1200m ⬆️, 280m ⬇️
Ich startete meine 33. Etappe gut gelaunt. Ich hatte gut gefrühstückt, gut geschlafen. Mein Rucksack war voll mit Proviant. Rosas Rucksack voll mit neuem Futter (in der Auberge du Nabre war auch ein Päckchen von uns deponiert, … mit Futter 🐕). Es war sonnig, und wir hatten einen frühen Wanderstart und die Tour würde nicht so lange werden. Gute Voraussetzung für einen guten Wandertag. Es ging durch ein wunderschönes Tal bergauf auf einem schmalen Hohlweg am Wildbach entlang. Rosa hatte sich etwas erholt, und meine Beine liefen auch leichter als die Tage zuvor.
Bald schon ging es steil bergauf, und es gab seitlich kleine Terrassen, wo einzelne Zelte standen, doch in den Zelten, da schlief noch alles. Ich kam an einer Badegumpe vorbei, in der zwei Männer sich badeten, und es sah aus wie in einem fünf Sterne Hotel im Pool, und siehe da, es kam noch ein dritter Mann dazu, der sich auszog und in die „Badewanne“ stieg. Ich vermute, dass es warmes Wasser war.
So ging es stetig bergauf. Wie immer war es für mich ein langsamer Aufstieg, ich nenne mich ja „Aufstiegsschnecke“, aber wir kamen gut voran. Heute lagen 1200 Höhenmeter vor uns, aber nicht so viele Kilometer und auch nicht so viel Abstieg. Als ich, bevor ich den GR10 startete, mit einer Frau telefonierte, die diesen Weg gelaufen war und mich nach ihren Erfahrungen erkundigte, da sagte sie, dass die Pyrenäen landschaftlich wirklich einfach nur traumhaft und genial seien. Aber, dass die vielen Höhenmeter ihr zugesetzt hätten. Das kann ich mittlerweile bestätigen. Die vielen Höhenmeter, die Tag für Tag zu bewältigen sind, das ist schon sehr kräftezehrend, und ich muss gut auf mich achten und unglaublich viel essen!
Nach dem Aufstieg ging es noch ca 45 Minuten eben und leicht bergab und bald schon war das Refuge des Bésines erreicht!
Auf der Terrasse stand ein Liegestuhl … Zeit für eine Mittagspause!
Es gab dann später ein heftiges Gewitter!
Ich hatte Mirjam und ihren Mann wieder getroffen, die am Vortag mit mir in der Auberge du Nabre übernachtet hatten. Als abends klar war, dass es zu nass war, um Rosa draußen schlafen zu lassen, da boten sie mir ihr zweites Zelt an! So super klasse! Ich danke den Beiden von Herzen. So hatten wir unsere kleine Zeltstadt und ich konnte gut schlafen! Irgendwie müssen gerade viele Engel unterwegs sein!!!
GR10 – Etappe 34
Tourentelegramm 34. Etappe: Vom Refuge des Bésines zum Lac Bouillouses, 17,5 km, 5:50 h; 710m ⬆️, 780m ⬇️
In aller Kürze:
Wanderstart am Refuge des Bésines
Morgens noch schön kühl, ab mittags seeehr heiß
Aufstieg zum Coll de Coma d‘Anyell
Viel grober Stein und Blockfels
Danach „Mondlandschaft“ … sehr kark
Steiler Aufstieg zur Portella de la Grava
Wunderschönes breites Tal … Weg zieht sich
Gewitterwolken türmen sich auf
Leichter Regen
Stausee: Lac des Bouillouses … traumhaft schön
Weg „schlängelt“ sich in leichtem auf und ab am See entlang!
GR10 – Etappe 35
Tourentelegramm 35. Etappe (Variante/ nicht GR10): Von Thues-entre-Valls zum Refuge du Ras de la Carança, 14,6 km, 4:20 h, 1200m ⬆️, 200m ⬇️
Da ich gestern Abend am Lac Bouillouses keinen Übernachtungsplatz bekommen hatte, war ich in das nächst gelegene Städtchen gefahren, mit schöner alter Stadtmauer und kleinen Gassen und hatte mir dort ein Hotel gegönnt. Es gab ein leckeres Abendessen und ein reichhaltiges Frühstück, und der Wanderguide des Hotels empfahl mir eine Alternative zu meinem GR10 … einen Schluchtenweg/Canyon und ich fuhr morgens mit dem Bus zum Einstieg dieses Weges.
Erst ging es in der Schlucht direkt am fließenden Gewässer entlang, dann in großen Serpentinen aufsteigend, auf einem breiten Karrenweg, der mich an Mallorca erinnerte und vielleicht ein alter Handelsweg war.
Dann kam ich zu den „Corniches Passerelles“, wo der Weg in den Fels gehauen war und daneben ging es senkrecht in die Tiefe. Und unten rauschte das Wasser.
Die Corniches erwiesen sich als technisch einfach zu gehen, aber für die Psyche herausfordernd, durch den steilen Abgrund. Dieser Weg war größtenteils seilgesichert und Rosa lief an der Leine direkt hinter mir.
Mit der ersten Leiter und anschließender Hängebrücke wurde es dann schon herausfordernder. Aber da kamen Laure und Pierre um die Ecke! Und Laure war sofort begeistert von Rosa, denn ihre Eltern hatten zwei Rhodesian Ridgebacks. Ich fragte, ob sie mir vielleicht helfen könnten, Rosa die Leiter hoch und später wieder runter zu bringen?! Gefragt, getan! Und da die Beiden auch zum Refuge du Ras de la Carança aufstiegen, ginge wir ab da miteinander und meisterten alle Leitern (mehr als gedacht) gemeinsam!
Rosa war sehr tapfer und ließ sich an den Leitern gut „hochhieven“ und abseilen! Es war spannend, aber gut machbar! Weiter oben ging es nur noch steil bergauf, aber ohne jede Leiter! Und bereits nach 4:20 h Gehzeit waren wir an der Hütte!
Karin und Anaïs kamen auch ( wir hatten uns in Mérens-les-Vals voneinander verabschiedet und sie freuten sich, Rosa und mich zu sehen!) Laure und Pierre liefen noch weiter zu einem See und ich verbrachte den Nachmittag mit Karin und Anaïs gemütlich am Fluss im Halbschatten! Dort hatten Anaïs und ich auch unsere Zelte ⛺️ aufgebaut. Es war ein unglaublich angenehmer Ort! „Hier lässt es sich gut aushalten“ … Es war alles ganz einfach: keine Dusche, kein Waschraum, der Fluss war ja vor der Haustür! Aber eine schön saubere Küche und ein kleiner Essraum!
Traumhafter Canyon, schönes Refuge, entspannende Natur, Rosa und ich gesund und munter: Was will man mehr? Zeit für eine Freudenträne!
GR10 – Etappe 36
Tourentelegramm 36. Etappe: Vom Refuge du Ras de la Carança nach Mantet, 12 km, 4:20 h, 650m ⬆️, 950m ⬇️
In aller Kürze:
Frühstück mit leckerem Sauerteig Brot
Aufstieg zum Coll del Pal schön schattig durch den Wald
Trockene und heiße Hochweide
In Serpentinen mit großen Tritthöhen bergab
Seeehr heiß!
Übernachtung in Mantet: Gite à la Ferme Cazenove
Plaudern aus dem Nähkästchen:
„Die Sache mit der Wäsche“
Anzahl Wander T-Shirts: 2
Anzahl Unterhosen: 2
Anzahl Wandersocken: 2
… da muss zwischendurch gewaschen werden. Ich mache ganz oft eine Handwäsche, wenn ich an meinem Übernachtungsplatz angekommen bin. Wenn es früh genug ist, kann ich meine Wäsche dann noch aufhängen und sie trocknet bis zum Abend. Ist es zu spät, muss ich auch mal in nasse Socken schlüpfen oder ein nasses T-Shirt am nächsten Tag anziehen, kommt auch vor. Sogar nasse Unterhosen wurden schon angezogen. Naja, alles halb so wild, am Körper trocknen die Sachen ziemlich schnell! Einmal habe ich auch eine Waschmaschine laufen lassen. Nach kurzer Zeit frische Wäsche in Hülle und Fülle. Wow, das war genial! Ach ja, ich hab so ein kleines „Rei in der Tube“ (ich kenne keine andere Marke) in meinem Waschtäschchen, damit wasche ich meine Wäsche.
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