Fr. Dez 13th, 2024

Der Karnische Höhenweg (Weg Nr. 403) ist ein Wanderweg in den Karnischen Alpen, der in weiten Teilen auf der Höhe des Karnischen Hauptkamms, in mehreren Varianten entlang der Staatsgrenze zwischen Italien 🇮🇹 und Österreich 🇦🇹 verläuft. 

1.Etappe: Von Sillian zur Sillianer Hütte über Leckfeldalm, Tourentelegramm: 10 km, 1400 m ⬆️ , 4:00 h

Die 1.Etappe des Karnischen Höhenwegs war eine typische Zustiegsetappe, die wir nach 6 Stunden Anfahrt um die Mittagszeit starteten. Wir, das sind Christa (DAV Wanderfreundin) und ich, leider diesmal ohne Rosa, die nach einer OP konditionell noch nicht wieder fit für eine Bergtour ist.

1400 hm waren im Aufstieg, und bei heißen Temperaturen, zu bewältigen!
Eine Aufheiterung fand der zähe Aufstieg durch drei „nette Buam“ aus Oberbayern, die an diesem Tag auch den Karnischen Höhenweg starteten und unseren Weg bis zur Leckfeldalm begleiteten. Highlight des Tages war das Heimkehrer Kreuz, das sehr exponiert auf einem vorgelagerten Felsen steht und eine herrliche Rundumsicht bietet. Das Heimkehrer Kreuz erinnert an die heimkehrenden Soldaten des zweiten Weltkrieges. Erstes Donnergrollen und starker Wind kündigten ein Gewitter an, das uns in den letzten 10 Minuten noch schwach erwischte, aber so richtig erst los ging, als wir schon in der Sillianer Hütte waren.


2.Etappe: Von der Sillianer Hütte über Hollbrucker Spitze zur Obstanserseehütte Tourentelegramm: 10,2 km, 600 m ⬆️ , 750 m ⬇️, 4:30 h

Die 2.Etappe des Karnischen Höhenwegs führte von der Sillianer Hütte aufsteigend zum Hornischeck und weiter zur Hollbrucker Spitze und zum Hollbrucker Kreuz (seilversichert und leicht ausgesetzt). Der weitere Steig führte aussichtsreich über mehrere Gipfel zur Obstanserseehütte. Der Obstanser See lädt an warmen Sommertagen zum Baden und Tretbootfahren ein. Wir machten nachmittags noch einen schönen Ausflug absteigend in die Eishöhle (Taschenlampe mitnehmen!).


Beeindruckend war am Ende der Höhle eine Eissäule und die vorausgegangene Kletterpartie! Dieser Abstecher lohnt sich wirklich! Und dann hatten wir immer noch nicht genug und marschierten im Abendlicht noch zum Soldatenfriedhof. Der ganze Karnischer Höhenweg ist geprägt von vielen Geschützstellungen und Erinnerungen an den ersten Weltkrieg.

Tipp: Yoga nicht vergessen! Tägliches Dehnen und kleine Yogaeinheiten sorgen dafür, dass es keinen Muskelkater gibt und die Gelenke alles gut mitmachen!


3.Etappe: Von der Obstanserseehütte zur Porzehütte über Großer Kinigat Tourentelegramm: 13,2 km, 900 m ⬆️, 1250 m ⬇️ , 6:00 h

In aller Kürze:
Aufstieg über Soldatenfriedhof
1.Gipfel: Pfannspitze
Aussichtsreich über den Kamm
Abstecher Gr. Kinigat mit leichtem Klettersteig… „Europakreuz“
… der Himmel reißt auf … Gipfel im Sonnenschein, Filmoor/Standschützenhütte … super schöne und gemütliche Einkehr, Wandern durch das Filmoor
Lustiger Abend auf der Porzehütte mit den „3 Buam“

Auch von Christa gibt es schöne Bilder:


4.Etappe: Von der Porzehütte zum Hochweißsteinhaus, Tourentelegramm: 19 km, 1300 m ⬆️, 1360 m ⬇️, 7:30 h

Nicht umsonst wird die Etappe von der Porzehütte ( 1942 m) zum Hochweißsteinhaus ( 1867 m) „Die Königsetappe“ genannt, denn der Weg, der oft in Kammnähe verläuft, hat alles, was eine schöne Bergtour ausmacht: Felsige Aufstiege und Übergänge (teilweise seilversichert), geniales Alpenpanorama, beschauliche Taleinschnitte mit Kühen, Schafen und Pferden. Ein Weg der Extraklasse! Lang genug ist der Weg auch, so dass am Ende die Freude groß war, als das Hochweißsteinhaus zu sehen war.

Hier noch die Höhen, die erwandert wurden ( in stetem Auf und Ab): Tillacher Joch (2094 m), Kesselscharte ( 2293 m), Winkler Joch ( 2250 m), Hochspitzjoch (2314 m), Mitterkarjoch ( 2400 m), Luggauer Törl (2232 m)

Für mich war an diesem Tag ein Highlight die Begegnung mit einem Hirten und seinen vier Hunden! Wer mich kennt, der weiß, wie sehr mich Schafe und auch die „Hirtenkultur“ interessieren und so war es super interessant, sich mit diesem jungen Mann zu unterhalten und zu erleben, wie ein Hütehund seine Arbeit tut.


Gipfeltour am Pausentag: Monte Peralba, Tourentelegramm: 9,5 km, 850 m ⬆️⬇️, 4:30 h

Einen Gipfeltag hatten wir nach Etappe 4 eingeplant und es war wirklich ein sehr beeindruckendes Gipfelerlebnis. Wir erwanderten den Monte Peralba, mit 2694 m einer der höchsten Gipfel in den karnischen Alpen! Wir wanderten über das Öfner Joch und das Bladner Joch zum Passo di Sesis. Dann wurde der Aufstieg steiler und felsiger und ging mit Seilversicherungen durch einen Kamin, es herrschte starke Steinschlaggefahr. Schlüsselstelle war die „schwarze Rinne“, einem brüchigen und schmierigen Gestein, welches wir mit größter Vorsicht und Konzentration durchstiegen.
Leider war die Seilversicherung nicht ganz durchgängig, welches den Durchstieg erschwerte. Belohnt wurden die Mühen mit einem genialen, felsigen Gipfel, den eine Madonnenfigur, eine Friedensglocke und ein Gipfelkreuz zierten. Leider verdeckten einige Wolken und Nebel die Fernsicht, aber der Aufstieg hatte sich trotzdem gelohnt und wir waren super stolz, es geschafft zu haben. Im Abstieg hieß es dann noch mal äußerste Vorsicht walten lassen, und im unteren Teil ging es dann wieder ganz locker! Ein klasse Gipfelerlebnis!

Bilder Christa:


5.Etappe: Vom Hochweißsteinhaus über Wolayersee zum Refugio Tolazzi, Tourentelegramm: 19,6 km, 1050 m ⬆️, 1500 m ⬇️, 7:00 h

Die 5.Etappe des Karnischen Höhenwegs startete mit kühlem Wind und Sonnenschein. Wir konnten mit trockenem Wetter rechnen, das war klasse, und im Laufe des Tages wurde es dann auch wärmer und windstiller. Wir wanderten vom Hochweißsteinhaus aufsteigend zum Öfner Joch und dann steil absteigend durch Wiesen und Wald in das Val Fleons und von dort aufsteigend erst zur Sella Sissanis und über den Lago Bordaglia zum Giramondopass. Beeindruckend war der Blick auf das Biegengebirge. Ein riesiges Schotterkar wurde gequert. Anschließend ging es erst absteigend, dann in einer Traverse fast eben und später steil aufsteigend zum Wolayersee und von dort mit einem 600 hm Abstieg zum Refugio Tolazzi. Dort übernachteten wir. Nach dem Trubel der vergangenen Hütten, waren wir froh über die Ruhe und Gemütlichkeit dieser Herberge und den italienischen Flair, samt italienischer Weinpreise ( da lacht das Schwabenherz). Alles war sehr liebevoll, gepflegt und freundlich!


6.Etappe: Vom Refugio Tolazzi über Wolayersee zur Valentinalm, Tourentelegramm: 11,5 km, 800 m ⬆️, 1000 m ⬇️, 4:30 h

Die 6.Etappe des Karnischen Höhenwegs führte uns vom Refugio Tolazzi steil bergauf und mit hohen Trittstufen zum Wolyersee und südseitig an ihm entlang. Der Blick zum Valentinstörl tat sich auf, umgeben von eindrucksvoller Bergkulisse. Der Aufstieg erfolgte unterhalb der Hohen Warte, erst über ein Schneefeld und anschließend über einen Bergpfad stetig bergauf zum Valentinstörl. Von dort ging es auf felsigem und steilem Steig, zeitweise durch Blockfels, zur Oberen Valentinalm. Dort machten wir eine ausgiebige Pause, denn der Abstieg hatte sehr angestrengt! Danach dauerte es nicht mehr lange und wir hatten unser Übernachtungsziel, die Untere Valentinalm, erreicht. Irgendwie waren wir noch so munter, und es war noch so früh am Tag, dass wir gerne weiter gewandert wären, aber gebucht ist gebucht und so nutzten wir den sonnigen Nachmittag für Tourenplanung und kamen mit anderen „Karnischer Höhenweg Wanderer“ ins Gespräch und tauschten uns aus! Auch immer wieder schön und wichtiger Teil so einer Tour! Übrigens: das Zimmer war nur weniger teurer als das Lager und so genossen wir den Luxus gemütlicher Betten, eines Frotteehandtuchs und eines schönen Balkons! Genuss pur!

7.Etappe: Von der Valentinalm zur Zollernseehütte, über Köderkopf, Tourentelegramm: 20,6 km, 1550 m ⬆️, 1000 m ⬇️, 7:30 h


Die 7.Etappe des führte oft durch Wiesen und Wald. Die höchste Anhöhe wurde mit dem Köderkopf erreicht (2167m). Der Weg war lange und anstrengend und ein heftiges Gewitter erwischte uns auf halber Strecke. „Patschnass“ kamen wir an der Zollernseehütte an. Diese kleine und gemütliche Hütte hat uns super gut gefallen und wir wurden mit einem sehr leckeren Essen verwöhnt. Im Trockenraum trockneten zwar unsere Kleider, aber leider nicht unsere Schuhe! In diese mussten wir am nächsten Tag nass wieder einsteigen!


8.Etappe: Von der Zollernseehütte zur Garnitzenalm über Nassfeld, Tourentelegramm: 28 km, 1300 m ⬆️, 1400 m ⬇️, 9:00 h

Schon das Tourentelegramm verrät: Das war eine lange Etappe! Bis Nassfeld war sie wirklich traumhaft schön, besonders der Steig unterhalb des Trogkofels, aber nachdem wir den Abstieg vom Rudnigsattel nach Nassfeld (Skiressort) angingen, wurde es nur noch „ätzend“. So ein Skizirkus ist einfach nicht mein Fall und durch fehlende Wegmarkierungen eierten wir mehr im Gelände herum, als dass wir sicher unseren Weg fanden. Durstig und „brotfertig“ gab es eine Einkehr am Nassfeldpass. Wir mussten dann all unsere Kräfte zusammen nehmen, um den letzten Auf- und Abstieg zur Garnitzenalm zu bewältigen! Nach einer schönen Dusche, ein wenig Gemütlichkeit, einem erfrischenden Getränk und einer super leckeren Kaspressknödelsuppe, waren wir erstaunt, wie gut es uns dann doch wieder ging! Aber so erledigt, wie wir waren, schliefen wir Beide mit Handy in der Hand ein. Das hätte mal jemand fotografieren sollen! Zum Schieflachen!

Zu spät erfuhren wir, dass es auf der Hütte ein Jackusi-Becken auf der Terrasse gab. Das hätte unsere müden Knochen sicher belebt! Aber, wer weiß, am Ende wären wir noch in diesem Becken eingeschlafen!

Bild Christa:


9.Etappe: Von der Garnitzenalm zur Eggeralm, Tourentelegramm: 10 km, 250 m ⬆️, 480 m ⬇️, 2:30 h

In aller Kürze:
Kurze Etappe, „Achtung Staatsgrenze“, viel über Weiden, kurz Schotterkar, kleine Klettereinlage, später Forstweg

Eggeralm: Mischung aus Ferienhäusern und Almbetrieb! Käse Verkauf! Urige Holzhäuser! Nachmittags Aufstieg zum Poludnig mit genialem Alpenrundumpamorama!


10. Etappe: Von der Eggeralm über Starhand zur Feistritzer Alm, Tourentelegramm: 18,5 km, 1000 m ⬆️, 700 m ⬇️, 5:30 h

Der Weg zur Feistritzer Alm ging viel über Weiden und durch Wald, immer wieder mit traumhaft schöner Fernsicht! Insgesamt mir ein wenig zu wenig alpin. Aber ein schöner „Ausklang“ der Tour. Auf der Feistritzer Alm hatten wir ein uriges Lager und noch ein nettes Gespräch mit einem Kuhbauern! Traumhaft schöner Sonnenuntergang und am nächsten Morgen Sonnenaufgang!


11. Etappe: Von der Feistritzer Alm nach Thörl-Maglern Tourentelegramm: 21 km, 650 m ⬆️, 1700 m ⬇️, 5:00 h

Die letzte Etappe führte an einer schönen Kapelle vorbei: Maria Schnee!

Dort gab es eine kleine musikalische Einlage und wir genossen die schöne Atmosphäre und Akustik! Wir, das waren an diesem Tag außer Christa und mir, noch Manuela und Jochen aus der Nähe von Nürnberg! Wir hatten uns in den vergangenen Tagen immer wieder getroffen und liefen diese letzte Etappe gemeinsam. Nach einem langen und schweißtreibenden Aufstieg erfolgte der Abstieg nach Thörl-Maglern, hier endete am alten Bahnhof eine super schöne und beeindruckende Tour! Und was kommt jetzt? Heimfahrt (schaaaade)!


Die einzelnen Etappen des Karnischen Höhenwegs findet ihr auch auf:

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